kunsthaus nrw
kornelimünster

Januar
- 19.01.2025 13:00 - 17:00
  live performances: cristiana cott negoescu und elisabeth heil
- 26.01.2025 15:00
  sonntagsführung – jeden letzten sonntag im monat

Dieter Haack, ohne Titel (März 69), 1969, Acryl auf Leinwand, (c) der Künstler, Foto: Anne Gold, 2019

Offenes Depot: Pop am Rhein

Willkommen im Schaulager!

Das Kunsthaus macht ab 18. November 2023 in zwei neuen Depoträumen weitere Teile der in Kornelimünster aufbewahrten Sammlung für die Öffentlichkeit zugänglich. In den zum Schaulager umgebauten Räumen werden Skulpturen und Gemälde der Zeit von 1960 – 1990 aufbewahrt. Im Rahmen einer Führung mit der Kunsthistorikerin Gabriele Teuteberg können Sie dieses »Offene Depot« besichtigen.

Im Mittelpunkt steht aktuell das Spiel mit Farben und Formen sowie die Verwendung von Motiven aus der Alltagskultur. Denn Pop gab es nicht nur in den USA: Auch Künstler:innen im Rheinland entdeckten in den 60er Jahren die Populärkultur für die Kunst und pflegten einen regen Austausch mit der internationalen Kunstszene. So griff KRIWET für seine visuelle Poesie nicht nur auf Typografien zurück, sondern auch auf die Sprache in Werbung oder Presse. Die Bildobjekte von Wolfgang Kliege wirken wie abstrakte Kunst, doch handelte es sich ursprünglich um Alltagsgegenstände: Er spannte Stoffdecken mit abstrakten Mustern auf die Leinwand. Die Gestalter:innen der Stoffe, die er entdeckte, hatten vor dem Zweiten Weltkrieg im Kontext des Bauhauses studiert.

Tastsächlich dauerte es bis in die 1960er Jahre, bis die abstrakt-geometrische Tradition des Bauhauses wieder Einfluss auf die Kultur der Zeit gewann. In den frühen 1960er Jahren wurden vom Land NRW sehr viele dieser Werke erworben, darunter Dieter Haack (*1941 in Gladbeck), Hans-Albert Walter (*1925 in Kolberg) oder Herbert Oehm (*1935 in Ulm). Gleichzeitig suchte die junge Generation der Künstler:innen bereits ihre Inspiration außerhalb der Hochkultur, in den Alltagsmedien – und einige, wie Winfred Gaul (*1928 in Düsseldorf), verbanden beides spielerisch. Dieser spielerische Umgang mit dem Erbe der Moderne findet sich auch bis heute in vielen Plastiken. Wer hätte auf den ersten Blick erkannt, dass die Monochromen Formen von Brigitte Dams (*1965 in Rhede/Westfallen) aus Feuerwehrschläuchen gewebt sind? Im Offenen Depot kommen Sie der Kunst nah – so nah wie sonst selten!

Werke von: Anatol, Joachim Bandau, Sybille Berke, Brigitte Dams, Winfred Gaul, Gotthard Graubner, Dieter Haack, Horst Lerche, Wolfgang Kliege, KRIWET, Claudia Mann, Wolfgang Nestler, C.O. Paeffgen, Robert Rotar u.a.

Zugänglich mit Führung nach Voranmeldung
per Mail an teuteberg@kunsthaus.nrw oder telefonisch unter 024 08 – 64 92.
Bei freien Plätzen Teilnahme auch spontan möglich.
Führung: Gabi Teuteberg
Max. 10 Personen, Treffpunkt Foyer, Dauer ca. 60 min.

Termine:
Sa. 18.11.2023 und So. 19.11.2023 jeweils 13:00 + 15:00 Uhr,
So. 26.11.2023 um 13:00 Uhr.
Weitere Termine jeden zweiten Sonntag im Monat 13:00 + 15:00 Uhr.