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eröffnung: Klassenverhältnisse. Lehrende, Lernende, Künstler:innen
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10.05.2025 15:00
Klassenverhältnisse. Lehrende, Lernende, Künstler:innen
Eröffnung 10.05.2025, 15:00 Uhr
Mit Werken von Bernd und Hilla Becher, Sibylle Berke, Joseph Beuys, Bogomir Ecker, Ulrich Erben, Ayşe Erkmen, Bruno Goller, Katharina Grosse, Erika Hock, Jan Hoeft, Konrad Klapheck, Jürgen Klauke, Norbert Kricke, Mischa Kuball, Horst Lerche, Rosilene Luduvico, Mira Mann, Ewald Mataré, Georg Meistermann, Simone Nieweg, Detlef Orlopp, Sigmar Polke, Studio for Propositional Cinema, Timm Rautert, Albert Renger-Patzsch, Gerhard Richter, Klaus Rinke, Ulrike Rosenbach, Beatrix Sassen, Julia Scher, Corinna Schnitt, Katharina Sieverding, Jörn Stoya, Thomas Struth, Britta Thie, Otto Pankok, Phung-Tien Phan, Rosemarie Trockel, Günther Uecker, Stefan Wewerka, Alex Wissel, Johannes Wohnseifer u.a.
Wie wird man zur Künstlerin, zum Künstler? Zählen Begabung, Vorbilder, Anleitung, Praxis, der Besuch einer angesagten Kunstakademie? Was hat sich verändert, seit Professor Beuys in den 1960er Jahren die Düsseldorfer Kunstakademie aufmischte und 1972 unter Protest seiner Studierenden entlassen wurde?
Über das Lehren und das Lernen von Kunst wird bis heute viel diskutiert. Kunsthochschulen sind besondere Orte, die die Entwicklung von künstlerischer Praxis ermöglichen, Orte, an denen Kunst entsteht. Das Verhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden ist oft ein sehr persönliches. Seit einigen Jahren wird das traditionelle Meister-Schüler-Verhältnis in Frage gestellt und Kunstakademien praktizieren zunehmend andere Modelle. Voneinander lernen, Kollaboration, Diversität, konkurrierende Auffassungen von Demokratie, Meinungs- und Kunstfreiheit – was gesellschaftlich diskutiert wird, spiegelt sich auch in den Kunsthochschulen. Umgekehrt sind sie selber Impulsgeber und können Orte sein, an denen neue, zukunftsweisende Praxen erprobt werden.
Das Kunsthaus NRW widmet dem Thema 2025 eine große Ausstellung: Klassenverhältnisse. Lehrende, Lernende, Künstler:innen untersucht die Beziehung zwischen Lehrenden und Studierenden der hiesigen Kunsthochschulen anhand von Werken aus der eigenen Sammlung sowie ausgewählter Leihgaben. In der Sammlung des Kunsthaus NRW sind einerseits viele Lehrende vertreten, wie Ewald Mataré, Otto Pankok, Joseph Beuys, Julia Scher, Marcel Odenbach, Sabrina Fritsch und Gereon Krebber, ebenso Studierende ihrer Klassen. Zum anderen ermöglichen die seit 1948 kontinuierlich getätigten Förderankäufe des Landes erhellende Einblicke in Frühwerke namhafter Künstler:innen und die Entwicklung von Werkansätzen zu Beginn einer Künstlerlaufbahn.
Die Ausstellung erstreckt sich über sämtliche Ausstellungsräume bis in den Garten. Das erste Ausstellungskapitel rekonstruiert Genealogien von Lehrenden, die einmal Studierende von Lehrenden waren, die ihrerseits Lehrer hatten. Die berühmte Klasse des Mataré-Schülers Joseph Beuys ist ebenso vertreten wie Bernd und Hilla Becher und die Klasse einer der ersten weiblichen Professorinnen, Irmin Kamp – bei Kamp wiederum studierten Bogomir Ecker und Maik Löbbert. Neben der Kunstakademie Düsseldorf behandelt die Ausstellung die traditionsreiche Folkwang Hochschule, die Kunstakademie Münster und die ehemaligen Kölner Werkschulen/Kölner Fachhochschule als Vorgänger der heutigen Kunsthochschule für Medien.
Das zweite Kapitel fächert aktuelle Themen auf, die an den heutigen Hochschulen verhandelt werden – Kunsthandel, Globalisierung, Gender, Kollektive und Karrieren, Sehnsüchte und Orte der Sehnsucht. Hier sind u.a. Arbeiten von dem anonymen Kollektiv Studio for Propositional Cinema, von Phung-Tien Phan oder Jan Hoeft zu sehen.
Ergänzend befragen Veranstaltungen und Kooperationen, u.a. mit dem AUDIOARCHIV KUNST, dem Verlag strzelecki books sowie mit Lehrenden und Studierenden, den »Kosmos Kunsthochschule« als Lehranstalt, Karrieresprungbrett und Sozialraum.
Die Ausstellung ist der erste Teil einer Folge von zwei Ausstellungen. Im zweiten Akt wird 2026 der Schwerpunkt auf der internationalen Vernetzung und der Vernetzung mit anderen Hochschulen in Deutschland liegen.
Kurator: Dr. Marcel Schumacher